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Eine Impfung ist die wichtigste Maßnahme, um unsere Haustiere vor Infektionskrankheiten zu schützen. Durch die Entwicklung zuverlässiger Impfstoffe lassen sich klassische Infektionskrankheiten mittlerweile weitestgehend eindämmen. Nach wie vor treten aber auch hierzulande teilweise tödlich verlaufende Infektionen wie Tollwut, Katzenschnupfen oder Myxomatose auf. Deshalb ist es auch weiterhin wichtig, regelmäßige Impfungen bei unseren Haustieren durchzuführen.
Tiere können sich auf direktem Weg, wie beispielsweise durch gegenseitiges Beschnuppern und Belecken oder auf indirektem Wege durch die Ausscheidungen erkrankter Artgenossen infizieren. Auch durch Hände oder Gegenstände (wie z.B. eine Futterschüssel) werden Erreger übertragen. In der Regel sind die Krankheiten wirtsspezifisch, d.h. es können nur Hunde oder Katzen infiziert werden. In einigen Fällen kann jedoch auch der Mensch vom Tier infiziert werden z.B. bei gefährlichen Krankheiten wie Tollwut oder Leptospirose. Solche Krankheiten bezeichnet man als Zoonose.
Mittlerweile ist für den Hund und die Katze eine große Anzahl an Schutzimpfungen verfügbar. Eine belastungsfähige Immunität wird vor allem durch eine Grundimmunisierung in den ersten Lebenswochen erreicht. Um die erreichte Immunität aufrecht zu erhalten, sind regelmäßige Wiederholungsimpfungen notwendig.
Die Impfung wird in der Regel durch eine Spritze verabreicht. Man unterscheidet eine passive und eine aktive Schutzimpfung (Immunisierung):
Bei der aktiven Immunisierung bildet der tierische Körper durch die verabreichte Schutzimpfung Abwehrstoffe gegen die Krankheitskeime. Bis der volle Impfschutz erreicht ist, dauert es einige Tage oder Wochen. Bis dahin ist der Körper noch voll infektionsempfänglich. Langfristig bietet diese Methode jedoch einen zuverlässigen Impfschutz.
Die passive Immunisierung erfolgt nur im Krankheitsfall oder bei einer akuten Gefahr der Ansteckung. Bei einer solchen Impfung werden direkt die jeweiligen Antikörper verabreicht, sodass das Tier sofort geschützt ist. Da der Körper diese Antikörper nach einiger Zeit wieder abbaut, bietet die passive Impfung nur Schutz für einen Zeitraum von etwa 3 Wochen.
Die Risiken einer Impfung sind sehr gering. Einen völlig risikofreien Impfstoff gibt es jedoch nicht. Wird die Impfung mit einer Spritze verabreicht, können Reaktionen wie Schwellungen und Schmerzen an der Impfstelle auftreten. Auch kann das Tier nach der Impfung etwas abgeschlagen sein. Diese Symptome legen sich jedoch rasch wieder. Der langfristige Nutzen einer Impfung überwiegt die möglichen Risiken.
Um Komplikationen zu vermeiden, sollte das zu impfende Tier gesund sein. Vor jeder Impfung führen wir daher eine Untersuchung durch. Außerdem sollte der Hund oder die Katze etwa zwei Wochen vor der Impfung entwurmt sein.
Jedes Tier ist einzigartig. Einen allgemein gültigen Impfplan gibt es daher nicht. Bei der jährlichen Gesundheitsberatung ermitteln wir mit Ihnen in einem gemeinsamen Gespräch ein individuelles Impfprogramm für Ihr Tier. Grundsätzlich sollten Hunde und Katzen gegen die schwerwiegendsten Krankheiten geschützt sein. Je nach Haltung oder vor Antritt einer Reise mit Ihrem Tier können bestimmte Auffrischungsimpfungen notwendig sein.
Zum Schluss werden die durchgeführten Impfungen im Heimtierausweis oder EU-Impfpass des Tieres festgehalten.
Quellen:
Ständige Impfkommission Vet. im Bundesverband Praktizierender Tierärzte e. V. (bpt): Leitlinie zur Impfung von Kleintieren. (Stand: 08/2010)
Online-Informationen der „initiative s.m.i.l.e. – gesunde tierliebe“: www.tieraerzteverband.de (Abruf: 21. Dezember 2011)
Geyer, S. / Grabner, A. : Die Tierarzthelferin. Schlütersche Verlag, Hannover 2005
Datum: Dezember 2011